Schulstadtmeisterschaften Schach

Am 3. Februar fanden im Immanuel-Kant-Gymnasium die Schulstadtmeisterschaften im Schach statt. Mit dabei war auch ein Team der RKR in der Wettkampfklasse IV (Jahrgänge 99 und jünger).

Die Wettkämpfe werden in Mannschaftsform ausgetragen, d. h. es spielen immer vier Spieler einer Schule gegen jeweils vier Spieler der gegnerischen Schule. Dazu mussten wir vor Turnierbeginn die Reihenfolge unserer Mannschaftsspieler festlegen. Brett 1 wird dem vermeintlich stärksten Spieler der Mannschaft zugeordnet. Diese „ehrenvolle“ Position fiel Florian Gennrich (7c) zu. Dafür hatte er es im Turnier mit Brett1 der Gegner dann aber auch mit besonders starken Gegenspielern zu tun. Brett 2 belegte Marc Ender (6b), Brett 3 Jonah Niederschelp (6b) und Brett 4 Raphael Schwalm (6c). Zusätzlich wurde Florian Luma (6b) gemeldet. Wir hatten so die Möglichkeit von Runde zu Runde jeweils einem Spieler eine Pause zu gönnen. Nach drei bis vier Runden sind die Spieler oft froh mal eine Auszeit zu haben. Bei 7 Spielrunden war jeder Spieler aber immer noch fünf- bis sechsmal gefordert.

Schulschachpartien werden im Schnellschachmodus durchgeführt. Jeder Spieler erhält zu Beginn eines Spiels eine Gesamtbedenkzeit von 15 Minuten. Eine Partie kann also maximal 30 Minuten dauern, wenn beide Spieler ihre Bedenkzeit voll ausnutzen. Wenn dann ein Spieler am Zug ist läuft seine jeweils verbliebene Restzeit auf der Schachuhr herunter. Eine Partie wird daher durch Mattsetzen oder Aufgabe eines Spielers, Zeitüberschreitung (durch die Uhr angezeigt) oder durch Einigung auf Unentschieden (sogenanntes Remis) beendet. Für ein gewonnenes Spiel gibt es einen Punkt, für ein Remis einen halben Punkt. Bei vier Brettern pro Mannschaftskampf werden damit jeweils vier Punkte verteilt. 2,5 Brettpunkte reichen zum knappen Mannschaftssieg (man erhält dann 2 Mannschaftspunkte aufs Konto), 2 Brettpunkte bedeuten Unentschieden (dafür gibt es 1 Mannschaftspunkt). Stadtmeister wird die Schule, welche die meisten Mannschaftspunkte erringt. Ist die Mannschaftspunktzahl gleich, so entscheidet die erzielte Brettpunktzahl über den Tabellenplatz, ähnlich der Rolle des Torverhältnisses beim Fußball. Der Stadtmeister jeder Wettkampf- bzw. Altersklasse startet für die Stadt Dortmund bei den Regierungsbezirksmeisterschaften. Im letzten Jahr konnten sich wie meistens die Dortmunder Vertreter auf RP-Ebene durchsetzen. Dies hängt mit den Förderstrukturen (z. B. Dortmunder Schachschule) im Raum Dortmund zusammen. Wir starteten im Pulk von lauter Gymnasien also keineswegs mit dem Anspruch auf einen Titelgewinn, sondern waren krasser Außenseiter, ähnlich einem Amateurverein im Pokalfight gegen einen Erstligaclub.

Die Ergebnisse unseres Teams waren wie folgt:

Runde 1: RKR - Max-Planck-Gymnasium 1:3
Runde 2: RKR - Phoenix-Gymnasium 1:3
Runde 3: RKR - Heinrich-Heine Gymnasium 1:3
Runde 4: RKR - Gymnasium a. d. Schweizer Allee 1:3
Runde 5: RKR - Privatgymnasium Stadtkrone 1,5:2,5
Runde 6: RKR - Mallinkrodt-Gymnasium 1:3
Runde 7: RKR - Immanuel-Kant-Gymnasium 0:4

Leider blieben wir damit ohne einen einzigen Mannschaftspunkt. Fast immer hatten wir unsere Möglichkeiten wenigstens auf ein 2 : 2 zu kommen, doch es sollte nicht sein. Trotzdem wurde von allen Spielern tapfer bis zum Schluss gekämpft. Keiner ließ sich hängen, alle erwiesen sich als faire Verlierer und mit Ausnahme der letzten Runde gingen wir in allen Vergleichen auch mit einem Einzelsieg vom Brett.

In unserer abschließenden Bewertung des Turnierverlaufs ergab sich daher eine Mischung aus Enttäuschung und Stolz. Enttäuscht waren wir, weil wir in der Mannschaftswertung immer den kürzeren gezogen hatten. Stolz waren wir, weil wir den Gymnasien in allen Spielen Paroli bieten konnten. Auch die 0 : 4 Niederlage gegen das IKG war nicht so deutlich, wie es das Ergebnis vermuten lässt.

Die Gymnasien haben mehrere Vorteile auf ihrer Seite. Erstens verfügen sie über ein größeres Schülerreservoir als wir (Ausnahme PGS), zweitens kooperieren ortsansässige Schachvereine (allen voran SF Brackel) seit zwei Jahrzehnten mit ihnen. Die Gymnasien führen nämlich die Vereins/Grundschulkooperationen fort und verfügen so schon zu Beginn der Jahrgangsstufe 5 über sehr starke und bereits erfahrene Turnierschachspieler in ihren Reihen, und genau die machen dann den entscheidenden Unterschied aus. Unsere Hobbyspielergruppe hatte gegen die starken Vereinsspieler keine wirkliche Chance. Immer dann, wenn aber Hobbyspieler gegen Hobbyspieler spielte, waren wir auf Augenhöhe. So konnten wir beispielsweise an Brett 4 mit 3,5 Punkten aus den 7 Runden ein 50%-Ergebnis verbuchen! Bemerkenswert auch die Leistung von Florian Gennrich. Mit 2 Punkten aus 6 Partien am stark besetzten Brett1 kann Florian zu Recht stolz auf sich sein.

Besonderer Dank geht abschließend an Frau Ender, die unsere weite Fahrt nach Do-Asseln mit ihrem Auto tatkräftig unterstützte und eine große logistische Hilfe war.

Michael Peters