Schulstadtmeisterschaften Schach 2016

Am 10. Februar fanden die Schulstadtmeisterschaften im Schach statt. Erstmals seit eineinhalb Jahrzehnten wurde der Spielort gewechselt. Diesmal war nicht das Immanuel-Kant Gymnasium (IKG) Austragungsort, sondern das Gymnasium an der Schweizer Allee (GadSA) in Dortmund-Aplerbeck. Mit dabei waren wieder insgesamt zwei Teams der RKR in der Wettkampfklasse IV (Jahrgänge 2003 und jünger) und der Wettkampfklasse III (Jahrgänge 2001 und jünger).

Die Wettkämpfe werden in Mannschaftsform ausgetragen, d. h. es spielen immer vier Spieler einer Schule gegen jeweils vier Spieler der gegnerischen Schule. Dazu mussten wir vor Turnierbeginn die Reihenfolge unserer Mannschaftsspieler festlegen. Brett 1 wird dem vermeintlich stärksten Spieler der Mannschaft zugeordnet, Brett 2 dem vermeintlich zweitstärksten Spieler einer Mannschaft usw. Dies führte in der Wettkampfklasse III (WK III) zu der Aufstellung: Brett 1 Jan Paper (9b) Brett 2 Leon Olenderek (8c) Brett 3 Can Luca Niestatek (8b) und Brett 4 Fiona Pähler (8b). Bei den „Kleinen“ in der Wettkampfklasse IV (WK IV) lautete die Reihenfolge: Brett 1 Robin Razny (5b) Brett 2 Tony Nguyen (5b) Brett 3 Julia Golditz (8b) und Brett 4 Carl Kahnert (6b).

Schulschachpartien werden im Schnellschachmodus durchgeführt. Jeder Spieler erhält zu Beginn eines Spiels eine Gesamtbedenkzeit von 15 Minuten. Eine Partie kann also maximal 30 Minuten dauern, wenn beide Spieler ihre Bedenkzeit voll ausnutzten. Wenn dann ein Spieler am Zug ist läuft seine jeweils verbliebene Restzeit herunter. Eine Partie wird daher durch Mattsetzen oder Aufgabe eines Spielers, Zeitüberschreitung (durch die Uhr angezeigt) oder durch Einigung auf Unentschieden (sogenanntes Remis) beendet. Für ein gewonnenes Spiel gibt es einen Punkt, für ein Remis einen halben Punkt. Bei vier Brettern pro Mannschaftskampf werden damit jeweils vier Brettpunkte verteilt. 2,5 Brettpunkte reichen daher zum knappen Mannschaftssieg (2 Mannschaftspunkte für die Siegermannschaft), 2 Brettpunkte bedeuten Unentschieden (1 Mannschaftspunkt für jede Mannschaft).

In der WK IV reichte es am Ende immerhin zu einem deutlichen 4 : 0 Sieg gegen die Ricarda-Huch Realschule, die einzige weitere angetretene Realschule in dieser Altersklasse. Damit brauchten wir am Ende auch nicht die rote Laterne tragen. Ansonsten spielten wir nur gegen Gymnasialteams, gegen die wir zwar mehrfach am 2 : 2 schnupperten, am Ende aber doch den letzten Fehler setzten und damit eine Partie zu viel verloren. Trotzdem kämpften alle Teammitglieder verbissen um jeden Brettpunkt und erhielten dafür auch die Anerkennungen gegnerischer Spieler und Betreuer.

Die Gymnasien und Gesamtschulen haben mehrere Vorteile auf ihrer Seite. Erstens verfügen sie über ein viel größeres Schülerreservoir als wir, zweitens kooperieren ortsansässige Schachvereine (allen voran SF Brackel) seit zweieinhalb Jahrzehnten mit ihnen. Am GadSA beispielsweise wurde im Vorfeld der Stadtmeisterschaften ein internes Ausscheidungsturnier durchgeführt, um die besten Spieler/innen der Schule zu ermitteln. Es nahmen dort über 100 Spieler/innen teil! Die Gymnasien führen die Vereins-Grundschulkooperationen fort und verfügen so schon zu Beginn der Jahrgangsstufe 5 über sehr starke und bereits erfahrene Turnierschachspieler in ihren Reihen, und genau die machen dann den entscheidenden Unterschied aus. Unsere Hobbyspielergruppe hat gegen die starken Vereinsspieler keine wirkliche Chance. Immer dann, wenn Hobbyspieler gegen Hobbyspieler spielte, waren wir auf Augenhöhe. Vor diesem Hintergrund ist das Ergebnis, welches unsere WK III-Truppe erzielte, umso erstaunlicher. In sieben Begegnungen gab es lediglich zwei Niederlagen (gegen GadSA I und Max-Planck-Gymn.), dreimal spielten wir 2 : 2 unentschieden (Gesamtschule Scharnhorst, Wilhelm-Röntgen RS und Privatgymn. Stadtkrone) und zweimal gingen wir als Sieger vom Brett (Ricarda-Huch-RS und Heinrich Heine Gymn.). Mit einem solchen vorderen Mittelfeldplatz unter den zwölf gestarteten Teams konnte man vorab keinesfalls rechnen. Nur gegen das Überfliegerteam des Max-Planck Gymn. (dieses Team des MPG ist vor zwei Jahren, damals noch in der Altersklasse WK IV, NRW-Meister geworden und sollte auch dieses Jahr Chancen auf den NRW-Titel haben) waren wir chancenlos. Tabellen und weitere Informationen erhält man auf der Web-Seite des SF Brackel (www.schachfreunde-brackel.de/wordpress und dann den ausführlichen Artikel „Schulschachsaison“ vom 12. Februar anklicken).

Als herausragend ist das Ergebnis von Leon Olenderek (8c) zu bezeichnen. An Brett 2 spielend sammelte er fünf Einzelsiege in seinen sieben Partien und konnte auch Vereinsspielern Paroli bieten.

Besonderer Dank geht abschließend an Herrn und Frau Golditz, die unsere Fahrt nach Do-Aplerbeck mit ihren Autos tatkräftig unterstützten und eine große logistische Hilfe waren.

Michael Peters